14.02.25 07:00 - Lesezeit

1, 2, 3… Puff!

Robert Karas

Chief Investment Officer, Partner

Es gibt Tage, da sage ich das gefühlt hundertmal zu meinen beiden jüngeren Kindern, 7 und 8 Jahre alt: „Seid leise!“ Ein messbarer Effekt? Fehlanzeige. Meine Apple Watch meldet weiterhin: „Umgebungsgeräuschpegel: Laut!“ 

Von außen betrachtet haben allerdings nicht meine Kinder ein Problem, sondern ich. Wer unzählige Male dasselbe tut und ein anderes Ergebnis erwartet, kann zurecht für verrückt erklärt werden. Aber diesem Kreislauf zu entkommen, ist schwer. Kinder schreien herum, man ist genervt und ruft: „Jetzt seid doch endlich leise! Den Lärm hält doch niemand aus.“ 1, 2, 3… Puff! Und weiter geht der Lärm.

Ich erinnere mich an ein Kundengespräch im schwierigen Börsenjahr 2022, bei dem mir lautstark entgegengerufen wurde: „Sie müssen die Verluste stoppen!“ 1, 2, 3… Puff! Die Kurse fielen weiter.

Außer Kontrolle

In manchen Bereichen fällt es uns leicht, einzugestehen, dass unsere Kontrolle über die Situation begrenzt oder nicht vorhanden ist. Kindererziehung gehört eindeutig nicht dazu. An der Börse hingegen verstehen wir rational, dass wir die Kursbewegungen nicht beeinflussen können. Dennoch erwarten wir von unserem Vermögensverwalter, dass er die richtigen Entscheidungen trifft, um negative Entwicklungen zu vermeiden oder zumindest abzumildern. 1, 2, 3… okay, okay, ich hör ja schon auf.

Umso wichtiger ist es, in guten Zeiten die Strategie auf den Prüfstand zu stellen. Fühle ich mich mit dem Anteil meiner Aktieninvestments noch wohl, wenn ihr Wert um ein Drittel schrumpft? Es ist leicht gesagt: „Sind ja nur Buchverluste.“ Aber es fühlt sich an, als wäre das Geld tatsächlich und unwiederbringlich verloren. Wie schlimm das emotional ist, können wir uns nicht vorstellen – bis wir es erleben. Und ich verspreche Ihnen: Es ist härter, als Sie denken. 

Da fällt mir ein gutes Zitat ein: „Die Börse ist der Probierstein für die Vorsichtigen und der Grabstein für die Vorwitzigen.“ Das soll Karl Schiller gesagt haben, ehemaliger Wirtschaftsminister in Deutschland in den 1960ern und 1970ern. Sonst hat er zur Börse allerdings keine großen Weisheiten hinterlassen. 

Mein Fazit: Wer sich zu viel Risiko zumutet, bekommt kalte Füße und verkauft wahrscheinlich voreilig. Nur wer seine Strategie auch in schwierigen Zeiten durchhält, wird sein Renditeziel erreichen.

Disclaimer: Dies ist eine Marketingmitteilung. Die Anlage in Finanzinstrumenten ist Marktrisiken unterworfen. Die frühere Wertentwicklung lässt nicht auf zukünftige Renditen schließen. Prognosen sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse. Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftigen Änderungen unterworfen sein. Bank Gutmann AG weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Unterlage ausschließlich für den persönlichen Gebrauch und nur zur Information dienen soll. Eine Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe ist ohne die Zustimmung der Bank Gutmann AG untersagt. Der Inhalt dieser Unterlage stellt nicht auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Anleger ab (gewünschter Ertrag, steuerliche Situation, Risikobereitschaft etc.), sondern ist genereller Natur und basiert auf dem neuesten Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zu Redaktionsschluss. Diese Unterlage ist weder ein Angebot noch eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die erforderlichen Angaben zur Offenlegungspflicht gemäß § 25 Mediengesetz sind unter folgender Web-Adresse zu finden: https://www.gutmann.at/impressum

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