03.11.23 07:00 - Lesezeit

Manchmal träum ich noch von Norwegen …

Robert Karas

Chief Investment Officer, Partner

Die Chance auf eine reißerische Schlagzeile wollte man sich offensichtlich nicht entgehen lassen. „Norwegischer Staatsfonds schreibt Milliardenverluste“, war am 24. Oktober auf orf.at zu lesen. Das Minus des Fonds im dritten Quartal betrug tatsächlich knapp 32 Milliarden Euro. Eine punktuell negative Entwicklung. Den atemberaubenden Erfolg der norwegischen Idee ließ man hingegen unter den Tisch fallen. Wir machen das nicht.

Als 1969 in der Nordsee eines der weltweit größten Ölfelder entdeckt wurde, brach für Norwegen ein neues Zeitalter an. Das Land hätte dem Beispiel anderer Länder folgen und den überraschenden Reichtum mit beiden Händen ausgeben können. Doch das entsprach nicht der norwegischen Mentalität. Im Jahr 1990 verabschiedete das Parlament ein Gesetz und schlussendlich wurde ein „Staatlicher Pensionsfonds Norwegen“ gegründet. 1996 floss das erste Geld aus den Ölfeldern in den Fonds, um für die Zeit nach dem Versiegen der Erdölreserven vorzusorgen. 

Das Vermögen des Fonds lag 1998 bei 172 Milliarden Kronen*. Heute sind es erstaunliche 15.000 Milliarden – das 87fache des Wertes von vor 25 Jahren. Dies entspricht 1.270 Milliarden Euro oder 240.000 Euro pro Einwohner:in. 

Sparsamkeit und Investieren

Ich verstehe schon, dass wir in Österreich ein wenig billige Schadenfreude verspüren, wenn der Wert des Fonds kurzfristig schrumpft. Dann haben wir eine Ausrede dafür, dass wir nie etwas Vergleichbares auf die Beine gestellt haben. Zugegeben, uns fehlen überraschende Bodenschatzfunde, die wir verwerten können. Doch wieso nur habe ich Zweifel, dass wir selbst dann nicht den norwegischen Weg einschlagen würden?

Jedenfalls können wir alle etwas von Norwegen lernen. Die Kombination aus Sparsamkeit und Investieren kann magische Ergebnisse bringen. Nicht in jedem Quartal und nicht in jedem Jahr. Aber langfristig allemal. 

Der norwegische Staatsfonds ist zu 70% in Aktien investiert. Durch seine Größe hält er mittlerweile Aktien an 9.228 Unternehmen. Im Schnitt sind das 1,5% aller weltweit börsennotierten Unternehmen. Wenige Anleger:innen in Kontinentaleuropa haben eine derart hohe Aktienquote im Depot. In Österreich verbindet die Mehrheit Aktienkauf leider noch immer mit Glücksspiel und nicht mit Unternehmertum. 

Jedes Jahr fließt Geld in den norwegischen Staatsfonds, inzwischen macht die Rendite einen immer größeren Teil des Gesamtergebnisses aus. Es geht nicht darum, wie sich der Aktienmarkt im nächsten Quartal oder Jahr entwickeln wird. Vielmehr gilt es, sich mit einer hohen Sparquote stetig an erfolgreichen Unternehmen zu beteiligen. Ein Musterbeispiel für die Kraft des Investierens über lange Zeiträume. 

*Der norwegische Staatsfonds legt großen Wert auf Transparenz. Alle Informationen finden sich gut aufbereitet auf nbim.no. Im Jahres- und Halbjahresbericht finden interessierte Leser:innen Details zu den Investitionen und der Wertentwicklung.

Disclaimer: Dies ist eine Marketingmitteilung. Die Anlage in Finanzinstrumenten ist Marktrisiken unterworfen. Die frühere Wertentwicklung lässt nicht auf zukünftige Renditen schließen. Prognosen sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Ergebnisse. Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftigen Änderungen unterworfen sein. Bank Gutmann AG weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Unterlage ausschließlich für den persönlichen Gebrauch und nur zur Information dienen soll. Eine Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe ist ohne die Zustimmung der Bank Gutmann AG untersagt. Der Inhalt dieser Unterlage stellt nicht auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Anleger ab (gewünschter Ertrag, steuerliche Situation, Risikobereitschaft etc.), sondern ist genereller Natur und basiert auf dem neuesten Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zu Redaktionsschluss. Diese Unterlage ist weder ein Angebot noch eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. 
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